Berufsverband

Die Gesellschaft für Entwicklungstherapie (GET) e.V. stellt sich vor:

Die GET setzt sich für eine Form von Pschyotherapie ein, die ihre Aufgabe darin sieht, einem besonderen Bildungsgut des Menschen zu dienen, der Entwicklungsfähigkeit. Die besondere Zielsetzung einer solchen Therapie lässt sich in der Formel Freisein für statt Freisein von darstellen. Freisein für meint eine Haltung, die offen ist für die unerwarteten Wendungen einer Entwicklung. Das schließt Bindungsfähigkeit und eine entsprechende Hingabe mit ein. Nur so können die Dinge, auf die wir uns einlassen, auch ihre Entwicklungen nehmen. Eine Psychotherapie mit dieser Ausrichtung nennen wir Entwicklungstherapie. Sie sucht in den gelebten Zusammenhängen des Seelischen, Veränderungsspielräume herzustellen.

Die Idee, einen Verband zu gründen, der die Interessen eines solchen Therapieverständnisses vertritt, geht auf einen Versuch in den 90er Jahren zurück: Es war der Denkansatz einer bildanalytischen Psychologie, der einem deterministischen Bild von Entwicklung etwas entgegensetzen wollte. Dabei ist eine Ausbildung neuen Typs entstanden. Die Psychotherapie bekommt hier eine eigene Wert- und Zielvorstellung: Sie fokussiert sich auf die Herstellung von Veränderungsspielräumen und nicht auf ein Freiwerden von krankheitswertigen Beeinträchtigungen im Sinne eines Heilens, Linderns oder Besserns. Damit erhält das Freisein für eine Verkörperung im weit gefassten Bereich psychotherapeutischen Arbeitens. Die von der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Bildanalytische Psychologie und Beratung (PSF) e.V. ausgebildeten Entwicklungstherapeuten finden in der GET e.V. ihre berufsverbandliche Vertretung.

Darüber hinaus möchte die GET auch eine Plattform schaffen für alle diejenigen, die sich in der Idee wiederfinden, dem Bildungsgut der Entwicklungsfähigkeit dienen zu wollen – egal mit welchem fachlichen Ausbildungsgang. Interessante Ziele können gemeinsam verfolgt werden: Der Verband kann sich z.B. für eine finanzielle Unterstützung einsetzen, die auch für eine Psychotherapie außerhalb der gesetzlichen und privaten Krankenversicherung bereitsteht.

Ganz allgemein möchten wir die Psychotherapie dazu anregen, sich in ihrer Gesamtheit als eine eigenständige Profession zu verstehen, welche der Eigenlogik ihres besonderen Arbeitens Priorität einräumt vor den formalisierenden Ansprüchen, die sich in diesem Bereich gerne in den Vordergrund drängen.