Heft 2

Die vorliegende Ausgabe der Entwicklungstherapie beschäftigt sich mit dem Thema der seelischen Anfänge. Dabei geht es um die Frage, wie das Seeli­sche in seinen allerersten Anfängen beschaffen ist und funktioniert und was wir aus den konkreten Erkenntnissen lernen können. Je mehr wir beginnen, die Psyche eines Säug­lings oder eines Fötus zu ver­stehen, desto besser können wir z.B. auf die besondere Situation eines Frühgeborenen eingehen und damit der Mutter, dem Säugling und den herausgeforderten Intensivstationen helfen.

Zu diesem Thema haben wir einen bisher noch unveröffentlich­ten Vortrag von W.E. Freud in die vorliegende Ausgabe ge­nommen, in welchem er leiden­schaftlich und aus eigener Forschungs­erfahrung über die Entwicklung in der frühen Säuglingsbeobachtung berichtet. Gewinnen wir ein neues und genaueres Bild von den seelischen Anfängen, so wird dies selbstverständlich nicht ohne Folgen bleiben für unser allgemeines Verständnis von den seelischen Zusammenhängen.

Des­halb beschäftigt sich ein weiterer Beitrag auch mit dieser Frage und mit dem Versuch, die neueren Erkenntnisse in eine entsprechende Modellvorstellung zu bringen. Unser Wissen über die seelischen Anfänge sollte auch auf alle anderen seelischen Anfangssituationen übertragbar sein.

Ein weiterer Beitrag gibt ein Beispiel hierfür: Das Experiment eines Klassenlehrers macht deutlich, dass die Voraussetzung für einen Un­te­rricht zu allererst einmal in einer wie auch immer gearteten Form des Miteinander Verwickeltseins zu se­hen ist. Die erwünschten höheren seelischen Leistungen eines Unterrichtsgeschehens sind erst über eine Anerkennung eben dieser Realität möglich.

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